Arbeitsprogramm 2015 – 2020

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Das Ende der Geschichte ist nicht erreicht. Die Welt verändert sich vielmehr mit immer höherer Geschwindigkeit. Grenzüberschreitende Problemlagen nehmen zu, Lösungsmuster und Kooperationsstrukturen, die vor wenigen Jahren noch vielversprechend schienen, bleiben zunehmend ohne Ergebnisse. Veränderte Machtverhältnisse bringen neue Akteure mit unterschiedlichen Interessen ins Spiel. Das wirkt sich unmittelbar auch auf die normativen Grundlagen globalen Regierens aus. Die von den westlichen Mächten aufgestellten Spielregeln werden abgelehnt oder zumindest hinterfragt, ohne dass sich bereits ein Konsens über neue Regeln abzeichnet. Inhalt, Umfang und Universalität der Menschenrechte sind ebenso umstritten wie das Konzept nationaler Souveränität; auch bislang weitgehend akzeptierte völkerrechtliche Normen geraten unter Druck.

Damit einhergehend werden auch die Foren, in denen solche Fragen traditionell diskutiert wurden und die zumeist die vormalige Dominanz westlicher Akteure widerspiegeln, in Frage gestellt. Stattdessen hat sich eine Vielzahl neuer, oft informeller Foren, Zusammenschlüsse und Gruppierungen gebildet. Im Ergebnis sind sich die Staaten über Themen und Ziele oft genau so wenig einig wie über die Arenen, in denen diese debattiert werden sollten.

In vielen Handlungsfeldern zur Bereitstellung globaler öffentlicher Güter (Global Public Goods) werden zudem nichtstaatliche Akteure immer wichtiger, die wiederum einer ganz anderen Handlungs- und Kooperationslogik unterliegen und die Komplexität globalen Regierens weiter erhöhen. Global Governance steht somit vor grundlegenden Herausforderungen.

Die sef: setzt sich in ihrer Arbeit mit diesen Krisen und Herausforderungen auseinander. Da die Stiftung zugleich für visionäres Denken steht, fragt sie auch danach, inwieweit die gegenwärtigen globalpolitischen Veränderungen neue Chancen bieten und wie diese genutzt werden können.

Schon seit vielen Jahren hat die sef: einen regionalen Schwerpunkt auf dem afrikanischen Kontinent, den sie auch künftig beibehalten wird.  Die Potsdamer Frühjahrsgespräche dienen explizit der Begleitung afrikanischer regionaler Initiativen; soweit thematisch sinnvoll, legt die sef: auch bei ihren weiteren Vorhaben besonderen Wert auf den Austausch mit afrikanischen ExpertInnen.

In der konkreten Umsetzung gliedert sich das Arbeitsprogramm der sef: in drei Programmbereiche, wobei der erste vornehmlich die genannten normative Fragestellungen zum Gegenstand hat, während die beiden anderen Bereiche inhaltlichen Schwerpunkten gewidmet sind:

  1. Normative Herausforderungen für Global Governance
  2. Universelle Entwicklungsziele – Regionale und lokale Umsetzung
  3. Internationale Verantwortung in Krisen und Konflikten
AKTUELLES

sef: insights 8|2018

Lokale Regierungen als Vertreter lokaler Gemeinschaften

INTERVIEW MIT ANÉL DU PLESSIS

In einem Interview mit der sef: anlässlich des International sef: Expert Workshop 2018 spricht Prof. Dr. Anél du Plessis über die sich verändernde Rolle lokaler Regierungen in der globalen Politikgestaltung. Wie sind Städte von völkerrechtlichen Vereinbarungen betroffen? Wie nehmen sie ihre Rolle als Vertreter der lokalen Gemeinschaften wahr? Und wie behindern nationale Verfassungen ihre Potenziale?  Lesen Sie das Interview als sef: insight.

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sef: Bonn Symposium 2018

Lokale nachhaltige Entwicklung neu denken

ANKÜNDIGUNG

Die „Transformation unserer Welt“ hin zu einer nachhaltigen Entwicklung, zu der sich die UN-Mitgliedstaaten mit der Agenda 2030 verpflichtet haben, erfordert mehr als Einzelprojekte. Wie kann ein grundlegender gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Wandel angestoßen werden? Welchen Beitrag können Städte und Kommunen dazu leisten und wie können sie Einfluss auch auf die nationale und internationale Ebene nehmen? Zu diesen Fragen liefert das Bonn Symposium 2018 Impulse und Ideen.

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Von der Agenda 2030 zum  Politikwandel

BERICHT ERSCHIENEN

Die Agenda 2030 steht für breitenwirksame Entwicklung und eine Transformation aller Gesellschaften hin zu einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise. Wie kann es den Bundesländern gelingen, für die Gesamtheit der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) ressortübergreifende Zielvorstellungen zu entwickeln? Bedarf es neuer Strukturen zu deren Umsetzung? Und wie können die Bürgerinnen und Bürger für das Thema und einen aktiven Beitrag gewonnen werden? Mit diesen Fragen befassten sich am 18./19. September 2018 in Wiesbaden Expertinnen und Experten aus acht Länderadministrationen sowie aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Lesen Sie hier die Ergebnisse.

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Die globale Flüchtlingskrise:
Wie eine gerechte Antwort aussehen könnte

NEUE AUSGABE ERSCHIENEN

Mit dem Bestreben, Flüchtlinge von ihren Territorien fern zu halten, entziehen sich die westlichen Nationen ihrer historischen und politischen Verantwortung, so die Analyse des renommierten indischen Migrationsforschers B.S. Chimni in den GLOBALE TRENDS. ANALYSEN 03|2018. Chimni fordert deshalb eine gerechte Antwort der internationalen Gemeinschaft auf die globale Flüchtlingskrise. Diese könne nur in einer mehrdimensionalen Strategie bestehen, die im Dialog aller relevanten Akteure erarbeitet werden müsse.

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